Synoptische Übersicht Kurzfrist
Synoptische Übersicht Kurzfrist
ausgegeben am Montag, den 01.12.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Von Südwest antizyklonal (SWa) zu Süd zyklonal (Sz).
Heute im Nordwesten windig, an der Nordsee stürmisch. In den Nächten in der Südosthälfte Frost und Nebel, örtlich Glätte. In den Nächten zum Dienstag und Donnerstag geringe Glatteisgefahr.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
Am heutigen Montag... schwenkt ein Höhentrog rasch über Mitteleuropa hinweg. Auf seiner Rückseite baut sich - vorderseitig eines langwelligen Troges über dem Ostatlantik - ein Rücken auf, dessen Achse heute Mittag schon Deutschland erreicht. Nicht zu vergessen ist auch ein Höhenrücken über dem Nordosten Europas, der ein Bodenhoch über Russland stützt. Ein weiteres Hoch (Brisca) verlagert sich heute rasch über den Alpenraum ostwärts. Vorderseitig des über uns hinwegschwenkenden Troges hat eine Kaltfront Deutschland überquert, deren Restbewölkung noch über dem Südosten des Landes liegt. Dabei ist vorübergehend mal ein Schwall Meereskaltluft zu uns gelangt mit -2 bis -5°C in 850 hPa. Die Kaltfront gehört zu einem Tief, welches über Skandinavien rasch nordostwärts zieht (Zenobio). Der Blick richtet sich aber schon auf den Atlantik, wo sich südlich von Island Zentraltief Axel eingedreht hat. Auf dessen Südflanke entwickelt sich heute die Welle Björn, die rasch nordostwärts zieht.
Bezüglich der Windentwicklung in Deutschland gerät diese heute schon in den Fokus. Während es im Süden unter dem durchziehenden Hoch schwachwindig ist, verstärkt sich im Vorfeld der Welle der Gradient im Nordwesten des Landes. Dies hat allgemein im Nordwesten des Landes mäßigen Südwind zur Folge. Über der Deutschen Bucht kommt es im Laufe des Tages zunehmend zu stürmischen Böen und Sturmböen, die auch die Küsten im Westen Schleswig-Holsteins erreichen. An der Ostfriesischen Küste reicht es dagegen bei ablandigem Wind in der Regel nur zu steifen Böen, in exponierten Lagen mal stürmischen Böen. Auch an der westlichen Ostseeküste weht der Wind im Tagesverlauf an der Grenze zu Warnungen. Zudem frischt der Wind auch im westlichen Bergland stärker auf, so dass es dort in den Kamm- und Leelagen auch einzelne steife Böen geben kann.
Die hochreichende Bewölkung der Kaltfront im Südosten zieht im Tagesverlauf zwar ab und damit lassen auch die letzten Regentropfen nach. Es bleibt aber jede Menge tiefe Bewölkung im Südosten des Landes zurück. In den übrigen Landesteilen ist es dagegen nach Auflockerung bzw. Auflösung einzelner Nebelfelder durchaus aufgelockert bewölkt und die Sonne kann sich länger mal durchsetzen. Lediglich im Nordwesten sorgt starke Warmluftadvektion auf der Vorderseite der oben erwähnten Welle rasch für den Aufzug neuer hoher und mittelhoher Wolken. Zum Abend hin kann aus diesen Wolken zwischen Emsland und Schleswig-Holstein auch schon der eine oder andere Tropfen Regen fallen. Die Höchsttemperaturen liegen heute zwischen kühlen 3°C im Südosten und 8°C im Westen.
In der Nacht zum Dienstag schwenkt der Höhenkeil schon über unser Land hinweg, so dass wir zum Morgen von Nordwesten her schon auf die Vorderseite des atlantischen Langwellentroges geraten. Mit kräftiger Warmluftadvektion gelangt eine deutlich mildere Luftmasse zu uns, so dass in 850 hPa die Temperatur schon auf +2 bis +4°C steigt. Die Welle entwickelt sich zu einem Randtief, welches in die nördliche Nordsee zieht. Ihre Kaltfront nähert sich zwar unserem Land, kommt aber in der südwestlichen Höhenströmung immer langsamer voran. Auf ihrer Vorderseite ziehen weiterhin hauptsächlich mittelhohe und hohe Wolken über den Nordwesten Deutschlands. Stellenweise kann auch etwas Regen herausfallen, wobei es hierbei noch Modellunterschiede gibt. Insbesondere ICON lässt die Regenfälle recht weit ins Binnenland vorankommen, z.B. bis ins westfälische Bergland, wo es nach vorherigem Aufklaren leichten Frost geben kann und die Gefahr einiger Tropfen gefrierenden Regens bestünde. Dies scheint aber nicht die wahrscheinlichste Lösung zu sein und wird von externen Modellen nicht so simuliert.
Zudem ist es in der Nordwesthälfte auch einigermaßen windig, da sich der Gradient kaum verändert. So kann es in den westlichen Mittelgebirgen weiterhin einzelne steife Böen in den Kamm- und Leelagen geben, auf dem Brocken kann es im Nachtverlauf vielleicht sogar zu Sturmböen reichen. An der Nordsee nimmt der Wind dagegen in der zweiten Nachthälfte wieder etwas ab. An der Ostsee kommt es wohl weiterhin nur vereinzelt zu steifen Böen.
Abgesehen vom Nordwesten ist oberhalb der Grenzschicht der Himmel oftmals klar oder es ziehen nur wenige Schleierwolken durch. Allerdings sollen sich von Südosten her Nebel und Hochnebel stark ausbreiten. Regional bleibt es aber auch klar. Dabei kühlt es meist - wie oben schon angedeutet - in den leichten Frostbereich zwischen 0 und -5°C ab. Hier und da kann es dann auch Glätte durch etwas Reif oder gefrierende Nebelnässe geben. Auffallend mild ist SWSMOS in den bewölkten Regionen im Südosten mit Belagstemperaturen um +3°C. Dies ist in angesichts von MOS-Tiefstwerten um 0°C etwas mild, möglicherweise liegt die Wahrheit sowohl für den Belag als auch für 2 m dazwischen.
Am Dienstag... kommt der Langwellentrog etwas weiter ostwärts voran und weitet sich nach Süden zur Iberischen Halbinsel aus. Der Westen Deutschlands gelangt unter eine südsüdwestliche Höhenströmung, während im Osten recht hohes Geopotential herrscht, hier bildet sich eine Verbindung des Höhenrückens vom Vortag mit dem Höhenhoch über Russland aus. Bodennah nimmt der Gradient ab, wobei Deutschland in einen recht homogenen Übergang zwischen höherem Luftdruck im Südosten und tiefem Luftdruck im Nordwesten gerät. Sowohl an der See als auch in den Mittelgebirgen nimmt der Wind im Tagesverlauf ab, so dass am Mittag oder spätestens frühen Nachmittag wohl sämtliche Windwarnungen auslaufen können. Während der Wind im Norden dann weiter mäßig aus Süd daherkommt, weht er im Südosten schwach aus Südost.
Die Front kommt in der südsüdwestlichen Höhenströmung nicht mehr weiter voran. Von Rheinland-Pfalz bis Niedersachsen und Schleswig-Holstein herrscht meist dichte Bewölkung vor, oder es ziehen zumindest wiederholt Wolkenfelder über den Himmel. Ab und zu fällt in diesen Regionen auch etwas Regen, größere Mengen sind es aber sicherlich nicht. Im übrigen Land ist das Wetter dagegen hochdruck- und damit grenzschichtdominiert. Insbesondere im Südosten simulieren die Modelle großflächig Hochnebel, in der Mitte und nach Nordosten hin kann es dagegen nach Auflösung örtlicher Nebelfelder auch länger sonnig werden. Bei längerem Sonnenschein kann es dann auch Höchstwerte um 6 oder 7°C geben, bei anhaltendem Hochnebel dürften es eher nur um 2°C sein. Merklich milder ist es ganz im Westen, wo vielfach Höchstwerte von 5 bis 9°C erwartet werden.
In der Nacht zum Mittwoch weitet sich der Langwellentrog noch etwas nach Süden aus und kommt etwas ostwärts voran. Damit steilt die Höhenströmung noch mehr auf, verläuft aber weiterhin nur über den Westen des Landes. Über den Südosten zieht im Nachtverlauf ein schwächeres Höhentief hinweg. Mit der südlichen Höhenströmung wird die Front insbesondere im Nordwesten wieder etwas nach Nordwesten gedrückt, so dass Regionen wie Nordhessen und Ostniedersachsen wieder auf die "Vorderseite" der Front geraten. Regen fällt an weiterhin nur in sehr geringem Umfang, ab und zu kann es auch im Nordwesten einzelne Wolkenauflockerungen geben.
Im Südosten hat das Höhentief keinen merklichen Einfluss. Von Baden-Württemberg bis zu Ostsee herrscht weiter das grenzschichtgeprägte Wetter: teils mit anhaltendem Hochnebel, teils mit sich wieder ausweitenden Nebelfeldern, teils mit klarem Himmel. Vereinzelt kann es dabei auch wieder Glätte durch etwas Reif oder gefrierende Nebelnässe geben. Die Tiefstwerte sollen dort meist bei 0 bis -5°C liegen, im bewölkten Nordwesten bei 6 bis 1°C.
Am Mittwoch... kommt der Langwellentrog etwas nach Osten voran. Damit verlagert sich auch bei uns die Front wieder etwas ostwärts und erfasst etwas größere Gebiete bis zur Mitte hin. Das niedertroposphärische Temperaturniveau geht etwas zurück: Auf der Vorderseite werden meist noch +1 bis +3°C erreicht, im Frontbereich um 0°C. Weiterhin kommt es im Frontbereich vom Oberrhein bis nach Schleswig-Holstein nur stellenweise zu leichtem Regen, oftmals ziehen einfach nur dichte Wolken über den Himmel.
In der Osthälfte herrscht weiterhin sehr ruhiges Wetter. Bei sehr schwachem Wind soll sich insbesondere im Südosten der Hochnebel sehr zäh und ausgedehnt halten. Ansonsten kann sich der Nebel teils wieder lichten und die Sonne zum Vorschein kommen. Diese dürfte aber mehr als am Vortag durch einzelne durchziehende hohe oder auch mittelhohe Wolkenfelder getrübt werden. Am größten sind die Sonnenchancen unmittelbar an und in den Alpen sowie im Erzgebirge und dessen Vorland.
Der Wind weht nach Südosten hin äußerst schwach, auch im Nordwesten meist schwach, an der See mäßig um Süd. Weiterhin ist es im Osten kühler als im Westen, im donaunahen Dauergrau kann teils der Gefrierpunkt nicht mehr überschritten werden, sonst sind es meist 1 bis 5°C. Im Westen werden dagegen wieder 5 bis 9°C erreicht.
In der Nacht zum Donnerstag kommt der Langwellentrog weiter langsam nach Osten voran. Er regeneriert sich aber an seiner Westflanke durch einen neuen Trogvorstoß wieder. Die Kaltfront schleift weiterhin über dem Westen, soll sich aber jetzt mit dem hereinziehenden Trog etwas intensivieren, so dass wieder etwas mehr Niederschlag fällt. Sie kommt auch etwas nach Osten voran und in ihrem Umfeld geht in 850 hPa die Temperatur auf etwa -1 bis -2°C zurück. Vielleicht kann dann bei schlechter Durchmischung im oberen Bergland wieder etwas Schnee dabei sein. In den Tallagen des zentralen Berglands könnte es dagegen örtlich auch gefrierenden Regen geben.
Ganz im Westen lockern die Wolken gegen Morgen etwas auf. Im Osten hält sich weiterhin teils der zähe Hochnebel, teils breitet sich der Nebel wieder aus. Auch in den Gebieten ohne Grenzschichtbewölkung verschwinden die Sterne zunehmend, da sich hohe und mittelhohe Wolkenfelder immer mehr ausbreiten. Vielleicht liegen in der Osthälfte die Tiefstwerte wieder bei 0 bis -5°. Abgesehen von dem geringen Glatteisrisiko kann es natürlich auch durch örtlichen Reif oder gefrierende Nebelnässe glatt werden. Im Westen ist dies bei 4 bis 1°C kein Thema.
Ebenso ist auch der Wind kein Thema, er weht in der Nordwesthälfte weiter schwach bis mäßig aus Südost, im Südosten ist es schwachwindig.
Modellvergleich und -einschätzung
Die synoptischen Felder werden weitgehend einheitlich simuliert. Größere Unterschiede gibt es erwartungsgemäß bei der Prognose der Grenzschichtbewölkung, hier wird wohl wieder einiges an Nowcasting erforderlich sein. Etwas kritischer sind die teils sehr unterschiedlich simulieren schwachen Niederschläge vor allem in den Nächten zu Morgen und zu Donnerstag. Je nachdem wie weit diese vorankommen, besteht durchaus Glatteisgefahr.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl.-Met. Peter Hartmann
Synoptische Übersicht Mittelfrist
Synoptische Übersicht Mittelfrist
ausgegeben am Montag, den 01.12.2025 um 10.30 UTC
Unspektakuläres, wenig winterliches Winterwetter ohne große Wettergefahren.
Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 08.12.2025
Der Winter hat begonnen! Aber wo bleibt das Winterwetter? Nach dem für Winterfans vielversprechenden Start vor wenigen Tagen mit Schneefällen zum Teil bis ganz nach unten hat sich die Atmosphäre zum meteorologischen Winterbeginn am heutigen 1. Dezember auf "Dümpelwetter" eingegroovt ohne große Optionen auf einen Wintereinbruch. Wird sich das bald wieder ändern?
Dazu zunächst ein Blick in die Stratosphäre. Nach der in den vergangenen Tagen knapp nicht geglückten Umkehr des zonalen Windes in 10 hPa bei 60° Nord in der Nordhemisphäre ist dieser deutlich zurück auf dem Weg zum Klimamittel, womit der polare Stratosphärenwirbel wieder robuster wird. Das aktuelle Displacement in den nordostatlantischen Sektor hinein bildet sich dadurch wieder zurück, sodass die Form wieder kreisförmiger wird und das Zentrum sich Richtung Pol zurückverlagert. Das würde die Westwinddrift über dem Nordostatlantik befeuern. Ab Mitte Dezember zeigt ein hoher Spread in der Rauchfahne des 10 hPa-Windes allerdings auch einige Unsicherheiten mit ein paar wenigen Optionen eines erneuten leichten Nachlassens des westlichen Windes und einer dadurch möglichen erneuten Schwächung des polaren Stratosphärenwirbels.
Bis es soweit ist, richtet sich der Blick also in die ab kommenden Donnerstag beginnende Mittelfrist und damit in die Troposphäre. Dort zeigt eine hohe Rossby-Wellenzahl von 6 bis 7 eine gut bewegliche Strömung in 500 hPa. An einer Stelle gibt es jedoch eine Blockierung, die sich bis in den europäischen Sektor auswirkt: Über Westrussland und Osteuropa hat sich hoher Luftdruck manifestiert, der den Ambitionen atlantischer Tiefdruckgebiete mit ihren Ausläufern entgegensteht.
Konkreter stehen sich ein Rücken über Westrussland und ein Langwellentrog über dem Nordostatlantik gegenüber. Während der Rücken das Bodenhoch unterstützt, in dessen westlichen Randbereich sich Deutschland befindet, ist der Trog mit einem Tiefdruckkomplex rund um die Britischen Inseln verbunden. Über Deutschland selber liegen noch Reste einer sich auflösenden Okklusion eines Tiefs mit Zentrum über der Barentssee, sodass es vornehmlich vom Südwesten bis in den Norden etwas Regen gibt, ansonsten aber der Hochdruckeinfluss überwiegt. Mit der Zufuhr recht milder Atlantikluft liegen die T850 hPa bei 0 bis 3 Grad.
Am Freitag tropft der Langwellentrog durch die Blockierung gezwungenermaßen in Richtung zentrales Mittelmeer ab, weshalb von Südosteuropa ein neuer Rücken in Richtung Ostsee vorstoßen kann. Dieser Keil ersetzt den alten Rücken über Westrussland und stützt das Bodenhoch dort, das Verbindung aufnimmt zum Sibirien-Hoch. Der Ausläufer eines Tiefs bei den Britischen Inseln versackt daher im Westen Deutschlands, ohne größere Wetteraktivität zu entfalten. Etwas mehr "Wetter" könnte es allerdings im Osten und Südosten geben, weil ein Tief am östlichen Alpenhauptkamm feuchte Luftmassen einschleust. Da sich die T850 hPa kaum ändern, liegt die Schneefallgrenze bei 800 bis 1000 m.
Am Samstag schwenkt ein Randtrog um das über den Britischen Inseln liegende Trogresiduum herum, driftet bis nach Deutschland und fängt wieder Teile des ins zentrale Mittelmeer abgetropften Troges ein. Weil sich auch der östlich von uns liegende Rücken und das zugehörige Bodenhoch leicht progressiv nach Osten bewegen, können Ausläufer eines neuen Tiefs knapp nordwestlich der Britischen Inseln ab dem Nachmittag Deutschland erfassen. Die im Osten noch feuchte Luftmasse verabschiedet sich derweil nach Polen. Bei den T850 hPa tut sich nicht viel, Schnee fällt daher meist nur oberhalb von 1000 m.
Am Sonntag schwenkt der Trog über Deutschland hinweg, dahinter wölbt sich ein Rücken bis nach Island auf. Die Blockierung über Russland weicht folglich immer weiter nach Osten aus. Die tags zuvor im Westen ankommenden Tiefausläufer ziehen über Deutschland hinweg, die T850 hPa sinken marginal auf etwa 0 bis -3 Grad.
Am Montag zieht der schon wieder schmaler werdenden Rücken über Deutschland hinweg, ihm folgt ein ebenso schmaler Randtrog über der Nordsee. Dieser treibt neue Ausläufer eines Tiefs bei Island nach Deutschland, womit es wechselhaft bleibt, bei T850 hPa von 0 bis 4 Grad aber auch wieder milder wird.
In der erweiterten Mittelfrist ab kommende Woche Dienstag geht es unvermindert weiter mit dem Ankommen neuer Tiefausläufer aus dem Westen bei wenig geänderten Temperaturen. Die Blockierung hat sich derweil bis nach Sibirien zurückgezogen, die Westwinddrift scheint robust (Großwetterlagen TB bis SWz). Winterliche Ambitionen sind daher bis auf Weiteres auf höhere Lagen beschränkt, die Winterfans müssen ihre Hoffnung auf die mögliche neue Attacke auf den polaren Stratosphärenwirbel Mitte Dezember richten.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Nichts Neues von der Front lautet das Motte bei den Konsistenzbetrachtungen. Bei recht hoher Konsistenz sind die Trog-Keil-Muster erst im späteren Verlauf der Mittelfrist leicht phasenverschoben, das ändert aber nichts am Anhalten des "Dümpelwetters" mit zeitweiligen, allerdings nicht allzu üppigen Niederschlägen. Die Temperaturen pendeln sich auf ein Niveau von 3 bis 9 Grad ein, zur kommenden Woche deutet sich sogar eine leichte Milderung an. Winterlichen Aspekten wird so ein Riegel vorgeschoben, die gibt es meist nur in höheren Lagen oberhalb von 1000 m.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die anderen an dieser Stelle betrachteten Modelle (auch von KI-Seite) erfinden das Rad ebenfalls nicht neu und zeigen kaum grundlegend andere Muster. Interessant ist noch eine vom ICON am kommenden Montag angedeutete Windlage für Norddeutschland, die auch beim GFS, aber eben nicht beim EZMW vorhanden ist.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
RAUCHFAHNEN:
Bis zum Sonntag offenbaren die Rauchfahnen des EZMW-Ensembles für diverse deutsche Städte gutmütige Verläufe, die den Hauptlauf stützen. Ab Montag öffnen sich alle Kurven, wobei die T850 hPa eher an den unteren Rand laufen. Entsprechend könnte es noch milder werden, als es der Hauptlauf will. Niederschlagssignale werden wiederholt gezeigt, im Westen und Norden mit einer längeren Pause am Freitag.
CLUSTER:
Im zweiten Zeitschritt (Samstag bis Montag) werden 2 Cluster ausgegeben, die sich für Deutschland nicht wesentlich unterscheiden. Im dritten Zeitschritt (Dienstag bis Donnerstag kommender Woche) werden 3 Cluster benötigt. Unterschiede gibt es im zeitlichen Verlauf der Trog-Keil-Muster, am Kern der Westwinddrift wird allerdings nicht gerüttelt. In C1 ist der Rückeneinfluss etwas stärker als im Hauptlauf, womit es vorübergehend etwas länger antizyklonal sein könnte. In C3 hält die Blockierung länger durch, kann das Durchbrechen der Westwetterlagen aber letztlich auch nicht verhindern.
FAZIT:
Zum heutigen meteorologischen Winterbeginn sind die Winterwetter-Aussichten ins Eis eingebrochen und gehen mehr oder weniger im Wasser unter. So steht eine wechselhafte und eher milde Mittelfrist ins Haus, in der nächtlicher Frost zumindest in den ersten Nächten noch das Höchste winterliche Wettererscheinungen ist. Auch in der kommenden Woche gibt es kaum Optionen auf Winterwetter, eher wird es noch milder und vielleicht sogar windiger.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
WIND:
Am Montag können mit geringer Wahrscheinlichkeit in Norddeutschland und dort vor allem an der Nordsee stürmische Böen Bft 8 um Süd auftreten.
Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMIX, EZMW, EZMW-EPS.
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Simon Trippler





