Wetterzweiteilung


Zurzeit findet über Deutschland eine Wetterzweiteilung statt: Während die Westhälfte vom Tief "Oskar", das von Nordostfrankreich zur Nordsee zieht, beeinflusst wird, profitiert die Osthälfte von einem namenlosen Hoch über Skandinavien. Am Wochenende beendet Tief "Pirmin" als Nachfolger von "Oskar" die Wetterzweiteilung über Deutschland.

Am heutigen Mittwoch bringt "Oskar" der Westhälfte Deutschlands nasskaltes Wetter mit dichten Wolken und zeitweiligen Schneefällen, dazu weht im Südwesten auch starker Westwind. Bei Temperaturen um oder knapp über dem Gefrierpunkt kann sich bis in tiefere Lagen vorübergehend eine dünne Schneedecke bilden. In den westlichen Mittelgebirgen fallen bis heute Abend oberhalb von 400 m 5 bis 10 cm Neuschnee. Entsprechend muss mit glatten Straßen gerechnet werden. In der Osthälfte hingegen bleibt es bei unterschiedlicher Bewölkung trocken.

In der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstagvormittag schickt "Oskar" eine neue Ladung Schnee ins Saarland, nach Rheinland-Pfalz, Hessen und in Teile Nordrhein-Westfalens sowie Baden-Württembergs. Dabei muss zum morgendlichen Berufsverkehr erneut mit glatten Straßen und Behinderungen gerechnet werden. Die übrigen Regionen Deutschlands bekommen von dieser "Winterproblematik" nichts mit.

Und als ob es nicht genug wäre: In der Nacht zum Freitag und am Freitag rückt das nächste Tief "Pirmin" mit seiner Warmfront von Westen her an. Die Folgen sind in der Westhälfte Deutschlands weitere Schneefälle, und durch einen Schwall milderer Meeresluft gehen diese zum Teil in Regen über. Dabei kommt es neben der Schneeglätte gebietsweise auch zu gefährlichem Glatteis. In der Nacht zum Samstag kann es schließlich auch im Osten zu gefrierendem Regen mit entsprechender Glatteisbildung kommen.

Am Wochenende hat dann "Pirmin" Deutschland fest in Griff. Dabei werden weitere Niederschläge erwartet, die bei sinkender Schneefallgrenze wieder bis in tiefere Lagen als Schnee fallen können. Somit bleibt uns die Glätteproblematik aller Voraussicht nach erhalten.

Ein Blick über den Tellerrand hinaus offenbart aber, dass das Wetter bei uns vergleichsweise "angenehm" ist. Denn Teile der USA und Kanadas im Bereich der großen Seen leiden zurzeit unter einer extremen Kältewelle mit Temperaturen zum Teil unter -30 Grad. Mit dem böigen Nordwestwind fühlen sich diese Temperaturen noch kälter an. Draußen zu sein wäre ohne entsprechende Schutzkleidungen lebensgefährlich.


Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.01.2019

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