Gewitterrückblick

Am Samstag, 28.07.2018, lenkte Tief JULI mit Zentrum über dem Norden Großbritanniens und dem Nordatlantik mehrere Luftmassengrenzen von West-Südwest nach Ost-Nordost über Deutschland hinweg.

Bereits am Vormittag gab es vom Niederrhein bis an den Bodensee Schauer und einzelne Gewitter, die sich an einer lang gestreckten Konvergenzlinie ihren Weg nach Deutschland bahnten. Diese waren nicht sehr ergiebig und brachten nur punktuell Regenmengen um 5 l/qm in einer Stunde. Allerdings sank die Temperatur in den Regionen vorübergehend von 22 bis 26 auf 21 bis 18 Grad ab. Auch der Wind frischte kurzzeitig auf und erreichte Böen bis zu 45 km/h (6 Bft).

In der zweiten Tageshälfte entwickelten sich entlang einer weiteren von Südwest nach Nordost laufenden Konvergenz Gewitter, die sich nachfolgend zu einer Linie, einer so genannten Squall-Line (siehe Link), zusammenschlossen. Neben heftigem Starkregen produzierte die Gewitterlinie vor allem auch Wind bis hin zu schweren Sturmböen. Der Schwerpunkt lag über dem Norden und Nordosten des Landes. Im Laufe des Nachmittags und Abends schwächte sich die Linie allmählich ab.

Am späten Nachmittag griff eine der Konvergenz folgende Kaltfront auf den Westen über, an der sich ebenfalls linienartig Gewitter entwickelten, die aber nur lokal die Unwetterschwelle erreichten. Über der Mitte und dem Süden gab es ebenfalls einzelne Unwetter, die im Großen und Ganzen unorganisiert auftraten.

Niederschlagsmenge (gesamt):
Osterwieck-Rimbeck/ST - 38,5 mm
Grebenstein/HE - 37,4 mm
Hannover/NI - 37,4 mm
Mansfeld-Annarode/ST - 36,9 mm
Sargstedt/ST - 34,8 mm

Niederschlagsmenge 1-stündig:
Osterwieck-Rimbeck/ST - 36,7 mm
Sargstedt/ST - 32,4 mm
Grebenstein/HE - 31,3 mm
Wernigerode-Schierke/ST - 29,1 mm
Fichtelberg/BY - 28,6 mm

Windböen:
Fürstenzell/BY - 116 km/h
Bremervörde/NI - 100 km/h
Lautertal-Oberlauter/BY - 99 km/h
Leuchtturm Kiel/SH - 84 km/h
Schönhagen/SH - 83 km/h


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.07.2018

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst