Startschuss für die Winterolympiade!

In der Nacht auf Donnerstag sind im südkoreanischen Pyeongchang mit dem Curling-Wettbewerb die Wettkämpfe über die Bühne gegangen. Die offizielle Eröffnungsfeier folgt schließlich am Freitag um 12 Uhr südkoreanische Zeit. Ein Grund für uns den Austragungsort etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Pyeongchang ist ein Ort mit knapp 10.000 Einwohnern im gleichnamigen Landkreis mit etwa 43.700 Einwohnern, der wiederum in der südkoreanischen Provinz Gangwon-do liegt. Pyeongchang liegt rund 130 km östlich der Hauptstadt im Taebaek-Gebirge im Nordosten des Landes (37°22' N; 128°23' O) auf einer Höhe von 700 Metern über dem Meeresspiegel. Die Region gilt dabei als Wiege des Wintersports in Südkorea. Schon 1975 eröffnete im sogenannten Drachental (Yongpyong) das erste Skigebiet. Derzeit gibt es im ganzen Land rund 20 Wintersportzentren.

Klimatisch ist die Region um Pyeongchang in den gemäßigten Breiten anzusiedeln. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt etwa bei 11 Grad und im vieljährigen Vergleich fallen etwa 1436 mm Niederschlag pro Jahr. Legt man den Fokus nun auf den Winter, so ist festzustellen, dass zwischen November und März deutlich weniger Niederschläge zu verzeichnen sind als im Sommer, oftmals bleibt es auch länger trocken. Da von Anfang Dezember bis Ende Februar die Temperaturen im klimatischen Mittel im Dauerfrostbereich (Dez. ~-1,5 Grad, Jan. ~-5 Grad, Feb. ~ -2 Grad) liegen, sind zumindest die Grundlagen für den Einsatz von Schneekanonen gegeben. Entsprechend kann bei den anstehenden Olympischen Spielen davon ausgegangen werden, dass die Outdoor-Wettkämpfe überwiegend auf Kunstschnee stattfinden.

Typisch für die Jahreszeit präsentierte sich auch das Wetter am heutigen Donnerstagnachmittag in der Olympiaregion. Bei oftmals wolkenlosem Himmel konnte die Sonne länger scheinen (vgl. Graphik 1). Allerdings mussten sich die Olympiabesucher bei Höchsttemperaturen um -3 Grad warm einpacken (vgl. Graphik 2). Doch nach dem europäischen Wettermodell gibt es am Samstag sogar die Chance auf etwas Schnee (vgl. Graphik 3). Während es am morgigen Freitag bei zunehmender Bewölkung noch weitgehend trocken bleiben soll, sind am Samstag geringe Schneefälle möglich. Durch die aufziehende Bewölkung steigt auch die Temperatur etwas an, sodass am Freitag und Samstag Höchstwerte um den Gefrierpunkt erwartet werden (rote Rechtecke). Doch schon zum Sonntag sinken die Temperaturen wieder deutlich in den Keller. Höchstwerten um -6 Grad sollen dann nächtliche Temperaturminima um -15 Grad gegenüberstehen. Bei auflebendem Wind fühlen sich die Werte noch kälter an, sodass die Wintersportler entsprechende Frostschutzvorkehrungen treffen sollten. Zwar sinkt dann auch die Niederschlagswahrscheinlichkeit wieder deutlich, ein paar Schneeflocken können sich aber durchaus noch in die Region von Pyeongchang verirren (orange Rechtecke). Ab Dienstag zeigt das Meteogramm schließlich größere Unsicherheiten. Die Balken des Diagramms werden größer. Grundsätzlich ist nach derzeitigem Stand jedoch mit einem Temperaturanstieg zu rechnen, der am Mittwoch auch mit etwas Niederschlag einhergehen kann (grüne Rechtecke).

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.02.2018

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