Winterferienwetter 2017

Für Kinder und Jugendliche in Brandenburg und Berlin gingen am vergangenen Wochenende die Winterferien bereits zu Ende und am heutigen Montag (06.02.2017) beginnt wieder die Schule. Dagegen können sich die Schüler in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern in dieser Woche über ein wohlverdientes "Aus" freuen. Dort stehen nämlich jetzt die Winterferien an. Für alle, die noch unentschlossen sind, ob sie einen Kurztrip wagen sollen, lohnt sich zur Entscheidungsfindung vielleicht ein Blick aufs Europawetter. Schüler aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg müssen auf Winterferien verzichten, sind aber trotzdem herzlich eingeladen, etwas von Urlaub zu träumen.

Statistisch gesehen verbringen die meisten Deutschen ihren Urlaub im eigenen Land. Betrachtet man allerdings das Wettergeschehen der vergangenen Woche, so konnte Deutschland nicht unbedingt für einen heimischen Urlaub werben. Zu Wochenbeginn sorgte Tief "HUBERT" in Teilen der Mitte und im Süden für gefährliches Glatteis, stürmisch war es dagegen im höheren Bergland und zu allem Überfluss ging es auch dem Schnee an den Kragen. Im Schwarzwald und im Allgäu sorgte die Kombination aus milden Temperaturen und örtlich über 50 Liter Regen in wenigen Tagen für starkes Tauwetter, das einen kräftigen Rückgang der Schneehöhe zur Folge hatte. Und auch im weiteren Verlauf der Woche sorgten atlantische Tiefausläufer für sehr wechselhaftes Wetter. Statt schneereichen Winterwetters gab es also eher ein nass-kaltes und teils auch rutschiges "Vergnügen", bei dem sich die Sonne nur selten zeigte. Da stellt sich dann natürlich die Frage, ob ein Urlaub in der Heimat auch aktuell erstrebenswert ist oder ob man doch die Koffer packt und nach einem alternativen Plätzchen außerhalb Deutschlands Ausschau hält.

Aktuell nistet sich Hoch "ERIKA" über Skandinavien ein, über dem zentralen Mittelmeer dagegen positionierte sich am gestrigen Sonntag Tief "MARCEL". Somit liegt Deutschland dazwischen in einer östlichen Strömung, mit der kontinentale Kaltluft zu uns gelangt. Entsprechend wird es allmählich wieder kälter und besonders im Nordosten und Osten wird der positive Temperaturbereich nicht mehr allzu häufig erreicht. Alle Wintersportfans wird das sicherlich freuen, denn besonders in den höheren Mittelgebirgslagen bleiben uns die "Schneereste" erhalten und damit auch so einige Skigebiete weiterhin geöffnet. Immerhin beträgt die Schneedecke im Harz und Erzgebirge teils noch über 50 cm. Ansonsten lohnt sich bei den niedrigen Temperaturen auch der Einsatz einer Schneekanone. Wen es etwas weiter wegzieht, der findet sicherlich in den Alpen ausreichende Schneemengen, um sich auf den Pisten auszutoben.

Wem es in Deutschland nicht kalt genug ist, sollte den Blick in Richtung "hohen Norden" richten. In Skandinavien sinken die nächtlichen Temperaturen in der kommenden Woche teils sogar unter -20 Grad, dabei bleibt es überwiegend trocken. Auch an Schnee fehlt es dort nicht, weshalb sich sicherlich eine Huskyschlittenfahrt anbieten würde. Beim nächtlichen Polarlichterschauen sollte man sich jedoch dick einpacken. Wem das nicht immer noch nicht ausreicht, kann sich zusätzlich noch in einem Igluhotel einquartieren, das komplett aus Schnee und Eis gebaut ist. Dann behält man in der Nacht bei -4 bis -7 Grad im Schlafzimmer einen "kühlen" Kopf.

Als beliebtestes Reiseziel außerhalb Deutschlands hat Spanien die Nase vorn. Das liegt sicherlich auch am meist zuverlässig sonnigen Wetter. Besonders im Süden startet die Woche meist trocken und zeitweise sonnig bei angenehmen Temperaturen um 20 Grad. Zum Wochenende nähert sich allerdings ein Tief vom Atlantik, und so wird es selbst auf den zu Spanien gehörenden Kanaren wieder wechselhafter. Aber wie heißt es so schön: "Des einen Leid ist des anderen Freud", denn damit stellen sich gute Surfbedingungen an der Atlantikküste ein. Im zentralen und östlichen Mittelmeer hält diese Woche dagegen tiefer Luftdruck an, sodass dort zeitweise mit kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden muss.

Die Wassertemperaturen im Mittelmeer laden allerdings nicht wirklich zum Baden ein, denn bei frischen 13 bis 15 Grad sollte man aufpassen, dass man sich nicht unterkühlt. Bei einer Reise auf die Kanaren kann man schon eher die Badehose einpacken. Zumindest für Hartgesottene ist der Sprung ins "kalte Wasser" bei 19 Grad möglich.

Falls Sie nun neugierig geworden sind, wie sich das Wettergeschehen an Ihrem Reiseziel gestaltet: Die Wetteraussichten für weitere ausgewählte Orte auf dem ganzen Globus finden Sie auf www.dwd.de/wetter in der Rubrik "Wetter Europa und weltweit".

MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.02.2017

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